Habt ihr Lust, mich auf meiner Recherche-Reise durch die wunderschöne Toskana zu begleiten und auf Helgas und Nils´ Spuren zu wandeln? Und möchtet ihr wissen, wie viele Autos auf einer zweispurigen Straße in Italien nebeneinander passen oder warum Touristinnen in Verona einer weiblichen Steinbüste an die Brust greifen? Na, dann kommt mit!

Tag 1:

11 Uhr. Gleich geht´s los. Alle Sachen sind gepackt. Das Navi ist angeschlossen. Die Liste mit den Hotels, in denen ich die nächsten sechs Tage absteigen werde, liegt neben mir, ebenso ein Italienisch-Wörterbuch, das mir meine Schwägerin noch schnell in die Hand gedrückt hat. Die erste CD von Hape Kerkelings Pilger-Tagebuch „Ich bin dann mal weg“ ist im CD-Fach. Und obwohl ich mich jetzt schon seit Monaten auf diesen Tag freue, habe ich Bauchschmerzen. Ich bin noch niemals allein verreist und leider, ebenso wie Helga, eine ziemlich schlechte Autofahrerin. Da hilft nur eins: Einfach losfahren! Und tatsächlich legt sich meine Nervosität schon nach wenigen Kilometern.

Am Anfang komme ich nicht besonders schnell vorwärts, denn ich halte alle halbe Stunde an, um meine Reiseeindrücke zu notieren. Dabei befinde ich mich auf der Autobahn und außer wechselnden Wolkenformationen, Wäldern und Kirchen mit Zwiebeltürmen ist nichts wirklich Spektakuläres zu sehen.

Am Brennerpass wandere ich zur Obernberger Seenplatte und zurück und anschließend geht’s über den tief verschneiten Jaufenpass nach Meran, dem Endpunkt meiner ersten Tagesetappe. Als ich das Auto vor dem altehrwürdigen Hotel Bellevue parke, bemerke ich, dass mein Navi seltsame Blinkzeichen von sich gibt. Der Akku sei leer, behauptet es. Da das Navi aber an dem Zigarettenzünder des Autos dranhängt und der Akku somit überhaupt nicht leer werden kann, ignoriere ich diese Informationen und checke ein. Anschließend gehe ich in die Stadt, um etwas zu essen. Ich bestelle mir ein Glas Rotwein, ein Meeresfrüchte-Risotto und zum Nachtisch ein Stück Apfelstrudel, mein absolutes Lieblingsdessert. Doch während Wein und Risotto ganz wunderbar schmecken, ist der Apfelstrudel der schlechteste, den ich in meinem ganzen Leben gegessen habe, und das, obwohl Meran berühmt für seine Apfelplantagen ist.